Was ist eigentlich eine Freiwillige Feuerwehr?
Auf dieser Sonderseite wollen wir euch einmal erläutern, was eigentlich eine Freiwillige Feuerwehr genau ist. Dabei werden wir näher auf die Themen Ehrenamt, Freistellung von der Arbeit, Einsatzbereitschaft und Alarmierung, Einsatznachbereitung und Abrechnung eingehen.
Die Feuerwehr Pulsnitz und das Ehrenamt
Wie die meisten Feuerwehren ist auch die Feuerwehr Pulsnitz eine Freiwillige Feuerwehr und zählt somit zum Ehrenamt. Im Ehrenamt hilft und handelt man freiwillig und unentgeltlich. Das heißt, jeder der bei uns mitmacht, macht das auf freiwilliger Basis und verdient dabei kein Geld. Jedoch wird von unseren Mitgliedern eine gewisse Dienstbeteiligung vorausgesetzt, wodurch der Ausbildungsstand hochgehalten werden soll. Allerdings gibt es hier ein paar Ausnahmen, auf die wir etwas näher eingehen wollen.
In allen Freiwilligen Feuerwehren gibt es sogenannte Sonderfunktionen. Diese Funktionen werden mit einer Aufwandsentschädigung vergütet. Darunter zählt z.B. der Wehrleiter oder ein Gerätewart. Da diese Posten einen höheren Aufwand verlangen, gibt es dafür eine monatliche Entschädigung. Die Höhe der Entschädigung wird in einer Satzung der Stadt festgelegt.
Freistellung von der Arbeit
Per Gesetz sind die Arbeitgeber dazu verpflichtet, ein Mitglied einer Freiwilligen Feuerwehr im Ausbildungs- und Einsatzfall von der Arbeit freizustellen. Damit dem Kameraden dabei keine finanziellen Einbußen entstehen, gibt es den sogenannten Verdienstausfall. Dabei stellt der Arbeitgeber die ausgefallene Arbeitszeit des Mitarbeiters über ein Formular der Stadt in Rechnung. Diese wird beglichen und der Arbeitnehmer bekommt sein reguläres Gehalt fortgezahlt. In jedem Fall sollte das Thema aber vorher mit dem Arbeitgeber abgesprochen werden, denn gerade für kleine Firmen kann eine Abwesenheit des Mitarbeiters zu geschäftlichen Verlusten führen. Letzten Endes hat die Arbeit immer Vorrang, denn in einer Freiwilligen Feuerwehr verdient man kein Geld um seine Familie zu unterhalten.
Wie läuft eine Alarmierung ab?
Im Falle eines Einsatzes geht als erstes der Notruf bei der Rettungsleitstelle (112) ein. Diese entscheidet dann unter Zuhilfenahme einer Alarm- und Ausrückeordnung welche Feuerwehr für diesen Einsatz zuständig ist und löst die Alarmierung aus. In unserer Feuerwehr hat jede aktive Einsatzkraft einen Funkmeldeempfänger, kurz DME, und ist damit Rund um die Uhr erreichbar. Der DME empfängt den Alarm und fängt an laut zu piepen. Zusätzlich springen in Pulsnitz die Sirenen an, allerdings nur Werktags von 06:00 - 18:00 Uhr. Denn nicht immer hat man den DME auch am Mann (z.B. auf Arbeit) bzw. kann er auch mal kein Empfang haben. Anschließend sollten wir uns zügig zum Gerätehaus begeben. Dabei werden einige Kameraden gerade auf Arbeit sein, andere werden gerade mit der Familie Abendessen, sind einkaufen oder anderweitig verhindert. So kann es schnell passieren, dass von unseren ca. 40 Einsatzkräften nur 10-15 Kameraden sich auf den Weg machen können. Im Gerätehaus angekommen ziehen wir unsere Einsatzbekleidung an und rücken mit den angeforderten Fahrzeugen zur Einsatzstelle aus.
Einsatznachbereitung und Abrechnung
Nach dem Einsatz folgt die Nachbereitung. Meist müssen wir benutzte Schläuche auf den Fahrzeugen tauschen, den Wassertank unseres TLFs füllen, Motorkettensägen reinigen und Betriebsstoffe auffüllen. Der Einsatzleiter schreibt abschließend noch den Einsatzbericht. Die Stadt entscheidet dann ob und an wen eine Rechnung für den Einsatz gestellt wird. Viele Einsätze fallen dabei unter die sogenannte „Höhere Gewalt“, z.B. Unwettereinsätze. Hier trägt die Gemeinde die Kosten meist komplett alleine. Zu den Kosten zählen Pauschalen für die Unterhaltung genutzter Fahrzeuge und Geräte, das in Anspruch genommene Personal sowie die benutzten Verbrauchsmittel (z.B. Bindemittel, Benzin für Aggregate). Diese Kosten decken dabei lediglich eine gewisse Be- und Abnutzung ab, niemand verdient daran etwas.